Paar mit schönen, weißen Zähnen

Wurzelbehandlung bei Zahnnerventzündung

Eine Wurzelbehandlung ist notwendig, wenn typische Entzündungszeichen darauf hindeuten, dass der Zahnnerv im Wurzelkanal entzündet ist.

Typische Anzeichen dafür sind zum Beispiel

  • extreme Heiß-Kaltempfindlichkeit
  • anhaltende Schmerzen
  • Spontan-Schmerz (vor allem nachts)
  • ein pochender Schmerz
  • Aufbissempfindlichkeit
  • Klopfempfindlichkeit 

Für den Erfolg einer Wurzelbehandlung ist es nötig, alle verzweigten, feinen Kanäle zu finden und das erkrankte Nervengewebe gründlich zu entfernen. Mit unseren technisch hoch entwickelten Instrumenten und Mikroskopen, sowie einem speziellen Füllungsverfahren, können wir diesen Eingriff so optimal wie heutzutage möglich vollziehen.

Wann ist eine Wurzelbehandlung notwendig?

Sie ist angezeigt, wenn der Zahnnerv (= Pulpa) im Wurzelkanal (= Hohlraum im Innern der Zahnwurzel) entzündet ist (= Pulpitis). Typische Entzündungszeichen sind u.a. extreme Heiß-Kaltempfindlichkeit, anhaltene Schmerzen, Spontan-schmerz (vor allem nachts) bzw. „pochender Schmerz“ und Aufbißempfindlichkeit bzw. Klopfempfindlichkeit. Unbehandelt führt die Pulpitis zu einem unkontrollierten Absterben des Nerven und die Entzündung kann sich auf den die Wurzel umgebenden Zahnhalteapparat ausbreiten (Wurzelspitzenentzündung = apikale Ostitis) Dies ist dann auf dem Röntgenbild als dunkler Punkt an der Wurzelspitze sichtbar (= apikale Aufhellung).

Wie kommt es zu einer Entzündung?

Es gibt mehrere Ursachen dafür: In den meisten Fällen ist eine Karies so weit fortgeschritten sein, dass die Bakteriengifte den Zahnnerven infizieren. Außerdem kann sie durch ein „Schleiftrauma“ hervorgerufen werden, welches beim Abschleifen eines Zahnes zur Aufnahme einer Krone ausgelöst werden kann. Die Entzündung kann sich sofort oder aber erst nach Jahren bemerkbar machen und verläuft je nach Schweregrad akut oder chronisch, somit schmerzhaft oder unbemerkt.

Wie wird eine Wurzelbehandlung durchgeführt?

Nachdem der betroffene Zahn gut betäubt worden ist, wird um den Zahn ein sogenannter Kofferdam gelegt. Dies ist eine Gummiabspannung, die den Zahn oder die Zähne von der Mundhöhle isoliert.

Warum ist dies so wichtig?

Im Speichel befinden sich Millionen von Keimen und Bakterien, die nicht in den Wurzelkanal gelangen dürfen, da sie wiederum ein Entzündungspotential in sich bergen. Nach der Kofferdamanlage wird zuerst die Ursache der Entzündung beseitigt, also die Karies entfernt. Erst dann schafft man sich einen Zugang durch die Kaufläche der Zahnes bis hin zur Pulpa. Hier kommt nun unser Mikroskop zum Einsatz. Jeder Zahn hat eine unterschiedliche Anzahl von Wurzelkanälen, die von Patient zu Patient auch noch variieren kann – Frontzähne 1-2, Seitenzähne 2-5 (6).

Wichtig für den Erfolg einer Wurzelbehandlung ist, alle Kanäle zu finden und das erkrankte Nervengewebe mittels feiner und flexibler Instrumenten zu entfernen.

Geschieht dies nicht, schreitet die Entzündung weiter fort. Alle Wurzelkanäle zu finden, ist jedoch sehr schwer, da manche Kanäle so klein sind, daß man sie mit dem bloßen Auge nicht sehen kann (bis zu 0,1 mm klein). Daher ist das Mikroskop so wichtig für eine erfolgreiche Behandlung. Ist das erkrankte Gewebe entfernt, muß jeder Wurzelkanal erweitert werden, damit die desinfizierenden Medikamente und Spüllösungen bis zur Wurzelspitze gelangen können. Wenn diese etwa 1-2 Wochen – in manchen Fällen auch länger – ihre Wirkung in den Wurzelkanälen erzielen konnten, werden die Kanäle mit einer Wurzelfüllung versorgt. Eine gute Wurzelfüllung füllt alle Wurzelkanäle bis 1mm über der Wurzelspitze dicht aus. Optimal ist hierbei das von uns benutzte thermoplastische Füllungsverfahren, wobei die erwärmte Wurzelfüllungsmasse in alle aufbereiteten Wurzelkanäle und Ausbuchtungen gepresst wird.

Auch hier ist die mikroskopische Kontrolle sehr wichtig. Unabdingbar für die Wurzelbehandlung ist auch der anschließende Verschluss des Zahnes mit einer dichten Füllung. Trotz aller Mühe und Präzision gibt es für eine Wurzelbehandlung keine 100 %ige Garantie, da im unteren weitere mikroskopisch kleine Kanäle abgehen können, die technisch nicht aufzubereiten sind.

Sollte daher der wurzelbehandelte Zahn nicht beschwerdefrei sein, bleibt anschließend noch die WSR (= Wurzel-spitzenresektion), bei der das untere Drittel der Wurzel chirurgisch entfernt wird.

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GME

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